03.05.2013 Puente Villarente

Ich brauche morgens ganz lange, um in die Gaenge zu kommen. Heute ist Luettchens Geburtstag und ich bin nicht daheim. Natuerlich habe ich alles vorbereitet - besonders ein Geschenk nur von mir ganz alleine, aber das ist eben doch nicht so, als wenn ich daheim waere und ihn morgens wachknuddeln koennte. Nein, ihm macht das nichts aus, aber mir! Ich sag es ja: Die Abnablungsporbleme haben nie die Kinder, sondern nur die Eltern!

Silke und Helga sind schon laengst unterwegs. Ich stupfel so vor mich hin, 8 km bis zum naechsten Ort. Dort treffe ich sie in einer Bar wieder zum Fruehstueck. Silke spricht ganz frech einen Spanier an und bittet ihn darum, uns drei Betten in der ausgewaehlten Herberge zu reservieren. Danach kann ich endlich mit meinem Kind telefonieren (vorher war er zur Abschlusspruefung; er hat aber auch wirklich immer das Glueck, dass just an seinem Geburtstag irgendwelche Pruefungen sind!).

 

Die naechsten 14 km bis zum naechsten Ort ziehen sich wie Kaugummi. Sie nehmen und nehmen irgendwie so gar kein Ende! Die sind schlimmer als die Piste! Irgendwann treffe ich Silke und Helga irgendwo auf einer Nebenstrasse hockend und lasse mich zu ihnen plumpsen.

 

Ha! Und soll ich euch sagen, was ich mache? Ich ziehe meine zweite Hose (Zipp ueber der Laufhose) aus und die Socken! Hat sich fertig mit typisch deutscher Tourist in Sandalen und Socken. Sockenfrei ist angesagt!

In  Mansilla de las Mulas treffe ich die beiden vor der ertsen Herberge wieder. Jetzt sind es "nur" noch 1,5 Stunden, ha, die machen wir doch mit links! .... Zumindest die ersten 30 Minuten davon. Aber nach dem Ort geht es nur noch an der Strasse entlang und die ist nicht so wohlig unbefahren wie die, neben der wir vorher herumgetapselt sind. Da fahren richtig Autos! Und wie viele!

 

Als wir in Puente Villarente ankommen, sind wir 34 km gelaufen und ich bin fertig wie ein Gaenschen. Wenn ich mich jetzt ins Bett lege, stehe ich nie wieder auf. Also gehe ich erst einmal duschen.

 

Die Herberge hat einen wunderschoenen Innenhof mit Liegestuehlen und Gras und Sonne und ... ach, Herz, was willst du mehr. Da vertroedeln wir erst einmal eine ganze lange Zeit ganz entspannt und mit ganz vielen schoenen Gespraechen.

 

Miammiammiam, und lecker Essen gibt es auch noch: beschmierte kleine Weissbrote, ein bisschen Fleisch vom Rind, ein bisschen Speck, ein bisschen Wuerstchen und ein bisschen ... Schweinsoehrchen. Na gut, die kann man auch essen .... muss man aber nicht.